Fallbeispiel Jabra: Kundendienst 2.0

Letztes Jahr habe ich mir ein Schnurlos-Headset von Jabra gekauft. Man gönnt sich ja sonst nichts. Wie erwartet, war ich hoch zufrieden mit der Qualität, und alles funktionierte bestens und wie es soll. Dann, vor wenigen Wochen, begannen sich plötzlich meiner Anrufer zu beschweren, dass sie mit unangenehmen Geräuschen belästigt würden. Und das war erst der Anfang. Es endete damit, dass man mich gar nicht mehr hören konnte, sondern nur noch eine laute, undefinierbare Geräuschkulisse. Wider Erwarten (und bei mir die große Ausnahme) traten die Probleme nun aber immerhin noch in der Garantiezeit auf. Also kurzerhand bei Jabra die Rücksendung registriert und das Headset eingeschickt.



Neun Tage später erhalte ich das Headset zurück. Wie ich feststelle, ist es nicht meines, sondern ein Austauschgerät. Damit habe ich natürlich kein Problem – solange es nur funktioniert. Das tat es auch. Nur leider nicht in der gewohnten Qualität, sondern mit leicht schnarrend-brummenden Geräuschen, teilweise abhängig von der Kopfbewegung. Frustrierend. Neun Tage ohne Headset und dann das? Nur der Gedanke daran, noch einmal neun Tage ohne Headset auskommen zu müssen, hinderte mich daran, das Gerät ohne Umschweife sofort wieder einzupacken und erneut einzuschicken. Dafür ein kleiner Frust-Tweet:

„Mein Headset ist wieder da. (Vor 9 Tagen eingeschickt.) Es ist aber nicht meins. Und dafür brummt es jetzt bewegungsabhängig. Uncool. #jabra“

Ich weiß nicht, wie diese Geschichte weiter gegangen wäre. Aber am folgenden Tag fand ich eine E-Mail in meinem Postfach:

Sehr geehrter Herr Heinrich,
mein Name ist Frauke Schütz, ich betreue die Pressearbeit von Jabra in Deutschland und habe auf Twitter von Ihrem Problem mit Ihrem Jabra-Headset gelesen.
Gerne würde ich Ihnen weiterhelfen und Sie daher bitten, …“

Wow. Das nenne ich Monitoring, das funktioniert! Bei GN Netcom, dem Hersteller von Jabra, hat man modernen Kundendienst verstanden und schon seit zehn Jahren die PR-Agentur Namu-PR (@NamuPR) unter Vertrag. Und so sorgte Frauke Schütz dafür, dass man mir noch am gleichen Tag ein neues(!) Gerät schicken wollte. Und genau so geschah es.

Heute, nur zwei Werktage später habe ich wieder Post erhalten: wie versprochen das neue Jabra-Headset. Und ein erster Test hat ergeben: Es funktioniert – in gewohnt guter Qualität. Super!

Wenn ich jetzt unbedingt ein Haar in der Suppe finden wollte, würde ich sagen, das neue Gerät war nicht ganz so neu, wie angekündigt. Denn es war zumindest schon einmal ausgepackt, hatte ein Preisschild dran und einen ziemlich angestoßenen Karton. Auch die Basiseinheit flog lose darin herum. Aber zum Glück ist mir das egal, und ich bin mit meinem nun einwandfreien Headset wieder happy. 😉

Das, meine lieben Leser, ist vorbildlicher Kundendienst 2.0 und Social Media, wie es sein soll. Hut ab, Respekt! Und danke! Solche Beispiele machen mich glücklich und lassen mich hoffen, dass bald noch mehr Firmen verstehen, wie sowas heute funktioniert. Ich arbeite daran…


Update (30.03.2011): Thomas Semmler, Chef von Namu-PR, machte mich auf einen kleinen Fehler aufmerksam: Die Agentur ist erst seit zwei Jahren für Jabra tätig. Richtig ist aber, dass Frauke Schütz persönlich bereits seit 10 Jahren für Jabra arbeitet.


Quelle: Originalbeitrag bei kreativbuero.de

Über Ralf Heinrich

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29. März 2011 von Ralf Heinrich
Kategorien: Handel, online, positiv | Schlagwörter: , , , , , , , , , , , , , , , | 1 Kommentar

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